Was machen wir jetzt mit dem Wochenende? Vor Montag wird das ja nix mit dem Vorstag-wechsel, wenn denn überhaupt. Andererseits geht das Segel beim Einziehen ja problemlos rauf. Also verschieben wir das Ganze doch bis nach unserer Sommertour. Und zur Not haben wir ja die benötigten Teile alle an Bord. Außerdem ist die Windprognose für Montag und Dienstag recht heftig und wir wollen ja nicht die ganzen Wochen ins Sonderborg verbringen.
Also lautet die Entscheidung: wir fahren weiter.
In aller Ruhe klaren wir auf und haben uns die 12:45-Brücke als Ziel gesetzt.
Als ich den Motor starten will passiert – GAR NIX! Kein Bild, kein Ton. Kein Piepen. Schlicht keine Reaktion. Hauptschalter nicht eingeschaltet? Doch. Noch mal aus- und wieder eingeschaltet. Immer noch nichts.
Haben wir ja total vergessen zu berichten: auf dem Weg von Schilksee nach Sonderborg ist plötzlich mehrfach aus dem Nichts die Maschine angesprungen. Hartmut konnte sie nur mit Hilfe des Notaus und dem Ausschalten des Hauptschalters stoppen. Vor Sonderborg war dann wieder alles normal.
Dieses Phänomen hatte er vor 3 Jahren auf der Überführung mit Götz und Hasko vor Sandhammeren auch bei heftiger Schräglage auf Steurbord-Bug schon mal. Die Ehefrau ohne jegliche Sachkenntnis getrübt fragte, ob das nicht mit dem Kabelbaum zusammenhängen könne.
Motorbatterie getestet. Ist voll. Also salamitaktikmäßig überprüfen, ob denn am Schaltpanel überhaupt Spannung ankommt. Scheint nicht der Fall zu sein. Also auf der Motorseite suchen. Da sind aber im Kabelstrang zum Paneel 12,6 Volt. Also die Kabel am Paneel abbauen und testen. Nö, da kommt nichts an. Nächste Maßnahme heißt dann Kabelstrang zwar am Motor dran lassen aber ansonsten ausbauen. Und siehe da: Eine Scheuerstelle (woher kommt das denn?) und eine nahezu durchtrennte +12V führende rot Ader.
Vorsichtshalber im Bereich der Scheuerstelle das Kabel durchgeschnitten, ein Stück herausgetrennt und alle Adern wieder miteinander verbunden. Dann noch alles isolieren und den Kabelstrang wieder einziehen, befestigen und anschließen.
Test: alles wieder ok. Puh, das musste nun wirklich nicht sein. Hätte ich glatt drauf verzichten können.
Wir schaffen ohne Problem jetzt mit geringer Wartezeit die 14:45-Uhr-Brücke.


Im Alsensund rollen wir die Genua aus und schippern langsam gen Norden. Im Alsenfjord kommt der Wind aber von vorn und die Bilge-Genua kommt zum Einsatz.
Wir entscheiden uns für die Dyvik als Tagesziel. Hoffentlich bekommen wir da einen Platz, ansonsten können wir da ja aber auch ankern.
Auf der Hotelseite ist es in der Dyvik voll aber wir finden beim Verein einen schönen Platz mit dem Heck nach Westen. Bedeutet zwar Wind von achtern aber vor allem aber Sonne bis zum Untergang im Cockpit.
Zum Abendbrot gibt es den zweiten Teil des gekauften Hacks als Bolo mit Spaghetti und wieder Erdbeeren zum Nachtisch.

Elske muss sich nach dem Abwasch erstmal lang machen, weil sie zu viel gegessen hat.
Hartmut stellt mit seiner Rotweinbuddel fest, dass er neulich den Korkenzieher auf „Havkarlen“ vergessen hat. Unser Nachbar hat 2 Exemplare an Bord und kann einen spendieren, im Austausch kriegt er ein Glas San Donato Rotwein angeboten.
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