Wir tragen uns ja seit geraumer Zeit unser Segelboot „Ratokker“ zu verkaufen und die letzten Jahre unseres Wassersportlebens auf einem Motorboot zu verbringen. Nun sind wir in jungen Jahren mal auf dem Motorboot meines Vaters (eine Schaukelkiste mit Aquamatik) mit meinen Eltern zum Norddeutschen Jugendseglertreffen auf die Schlei gefahren bzw. waren danach mal auf einer Pedro, einem holländischen Stahl-Verdränger, von Karl und Emi Beck zur Regattabegleitung unterwegs. Unsere Motorboot“erfahrungen“ sind also uralt und sparsam.
Unsere Idee war – wenn finanzierbar – einen sogenannten holländischen „Schilfgucker“, also ein nicht zu hohes schönes Motorboot, dass nicht zu hurtig unterwegs sein sollte, zu erwerben. Bis wir uns näher mit dem Thema befasst haben. Dabei haben wir Anfang 2024 eine Annonce einer alten Storebro entdeckt, die einen sehr netten Eindruck machte. Im Kontakt mit den jungen Eignern durften wir zum gucken nach Travemünde kommen, obwohl klar war, dass wir nicht bzw. noch nicht Kaufabsichten hegten. Dieser Besuch hat uns klargemacht, dass wir -wollten wir uns nicht bei 4 Windstärken mit Wind gegen Tide auf der Unterelbe die Seele aus dem Leib schaukeln – uns zumindest nach einen Halbgleiter umsehen müssten. Also Schilfgucker ade.
Unsere weiteren Forderungen an ein Motorboot waren, wir wollten einen Fahrersitz und einen „Beifahrersitz“ in Fahrtrichtung haben, denn bei vielen Booten gibt es nur einen Steuerstand und ansonsten sitzen Mitfahrer irgendwo im Salon rum. Und last but not least wollten wir weiterhin getrennt schlafen.
Unser Sommer an der schwedischen Ostküste ließ uns auf eine Nimbus Coupe 320 aufmerksam werden, die alle diese Anforderungen erfüllt und – wir dachten immer Nimbus unerschwinglich teuer – in Schweden durchaus bezahlbar gehandelt wurden und gar nicht so selten angeboten wurden.
Unsere diesjährige „Ratokker“-Sommertour sollte ja pünktlich zum 40. Geburtstag unserer mittleren Tochter am 20 Juli enden, also blieb für den Restsommer noch einiges an Zeit nach. In Schweden wurde just so ein Boot in der Nähe von Göteborg für eine 14-tägige Charter angeboten und so kam mir die Idee, ob es nicht sinnvoll sei, dies einmal auszuprobieren. Nicht, dass wir eines guten Tages spontan so ein Boot kaufen und uns hinterher fragen würden, ob wir eigentlich noch ganz bei Trost gewesen wären, weil es so gar nicht unser Ding ist. Gesagt getan und so startet nun unser Schwedenabenteuer.
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