Montag, 4. August 2025 Grundsund -> Stenungsund

Heute Morgen scheint die Sonne. Hartmut holt Brötchen und nach dem Frühstück

bringt er noch das an Backbord liegende Gestell von Bord, mit dem das Schlauchboot auf dem Achterschiff befestigt werden kann. Wir hatte Frederik geschrieben, dass wir das Schlauchboot nicht nutzen wollen.

Dann machen wir uns reisefertig. Maschine startet auf Anhieb, Leinen bleiben zum Teil vor Ort und noch im Hafen turne ich übers Deck, um die Fender zu Verstauen. An Backbord muss Hartmut helfen. Ganz vorsichtig manövriert er uns mit gaaaanz langsamer Fahrt aus der Enge und wir laufen ganz verhalten gen Süden um Richtung Uddevalla nach Backbord abzubiegen.

In der Sonne, sind die Tonnen schlecht auszumachen und das an Bord befindliche „Fernglas“ ist eher ein Opernglas, aber besser als nichts. Die Schwimmwesten sind uns etwas eng, also entscheiden wir, sie nur zum An- und Ablegen zu tragen. Da war unsere Entscheidung in Sachen Fernglas und Schwimmwesten, unsere eigenen Sachen bleiben zu Hause kontraproduktiv.

Wir laufen mit gut 7 kn durch ruhiges Wasser gen Osten und überholen eine schwimmende Kirche.

Wir entscheiden uns aber gegen Uddevalla als Ziel für heute. Erstens hat uns das gestern nicht umgehauen, zweitens ist der Hafen dort relativ weit vom Schuss und drittens erwartet uns ja Sturmtief „NING“, dass uns mindestens zwei Hafentage bescheren wird. Da die „Kruskopp“ mit Uwe und Karin in Stenungssund liegt, wäre es doch nett, Gesellschaft zu haben und sie dort zu treffen. Also biegen wir gen Süden ab. Wir versuchen mal den Hebel auf den Tisch zu legen, kommen aber auf max. 15kn. Eigentlich soll die Kiste ja 20 kn laufen, aber vielleicht muss sich der Motor erstmal frei husten bzw. gibt es vielleicht ja auch einiges an Bewuchs. Egal. Der Wind hat auf SW gedreht und etwas zugenommen, Wir haben ca. 1kn Strom gegenan und vor Stenungssund dann auch ne leichte Welle gegenan.

Unser erster Anleger ist Hafenkino allerfeinster Sorte. Man muss den Leuten ja auch mal was bieten: Keine Leinen vorbereitet – wir vertreiben seitlich und ich kriege die Tonne nicht zu fassen (warum nehmen wir nicht den Bojenhaken?) ach ja es gäbe auch einen Peki – Hartmut verlässt mal eben kurzfristig seinen Steuerstand und geht nach Vorne, sagt aber in Hektik nicht, was ich in der Zwischenzeit tun soll, warum hab ich Kopfhörer auf? – ein dänischer Nachbar aus Köge läuft in Sorge um sein großes Motorboot unruhig auf der Pier hin und her, aber Karin und Uwe packen tatkräftig mit an und irgendwann liegen wir dann auch fest. Hartmut findet dann im Ankerkasten noch diverse Festmacherleinen.

Unser Vercharterer Frederik hatte uns im Kühlschrank eine Flasche Schampus deponiert, die köpfen wir erstmal mit der Kruskopp-Crew als Anbinder.

Danach bummeln wir einmal durch das kleine Einkaufzentrum direkt vor dem Schiff, kaufen bei Coop noch Marmelade und Saft und an einem Stand schwedische Erdbeeren zum Nachtisch.

Zwei Gläser Schampus verlangen nach einer Ruhepause und so beginne ich erst nach 19 Uhr mit den Vorbereitungen zum Abendessen: Roastbeef kurzgebraten, gemischter Salat mit selbstgemachtem Dressing, geröstetes Brot und als Nachtisch Erdbeeren.

Nach dem Abwasch gibt es noch einen Absacker und ein Glas Bier und dann ruft die Koje. Irgendwas hat sich mal wieder an einem meiner Backenzähne verklemmt und es dauert ewig, bis ich es mit Zwischenraumzahnbürste zu fassen kriegen. Lehre: nächstes Mal wieder Munddusche einpacken.

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