Heute Morgen mag ich so gar nicht mit Appetit frühstücken, hoffentlich nur eine Folge des Antibiotikums. Ein Blick auf den Wetterbericht lässt uns nach dem Frühstück unsere Anfahrt in Richtung Haderslev auf den frühen Nachmittag verschieben. Es ziehen doch noch so einige muntere Böen vom Festland in unsere Richtung und warum sollen wir uns das antun, wenn es nicht nötig ist. Ich verziehe mich derweil nochmal ins Vorschiff.
Gegen 13 Uhrsieht meine Welt wieder besser aus, aber ich ziehe mal ein Unterhemd und Socken an, vielleicht war ich auch einfach etwas verkühlt. Wir räumen wir auf und starten nur unter Genua Kurs SW. Wir wollen unten um Aarø rum, weil wir dann segeln können und es geht mit Rauschefahrt in der Abdeckung der Insel Aarø Richtung auf die Küste zu. Der Wind schralt und als wir die Höhe nicht mehr halten können, muss der Motor herhalten. Höhe Aarø können wir für kurze Zeit nochmal die Genua ausrollen und dann beginnt die „Häkelei“ im Haderslevfjord. Wir können uns gar nicht sattsehen an der wunderschönen Landschaft und die Anwesen mit Wasserblick begeistern jedes Mal aufs Neue. Allerdings weht uns der Wind stramm in die Nase und weil wir den großen Fender vorn an der Reling festgebunden haben muss ich mich auf Zehenspitzen stellen, um übers Sprayhood die nächste Tonne auszumachen. Das ist so frisch am Kopf, dass ich Hartmut bitte, mir eine Mütze rauszureichen. Uns entgegenkommende Dänen gucken ganz irritiert.
In Harderslev suchen wir uns einen geschützten Platz an der Innenkante des Steges. „Jonathan“ aus Baagø liegt auch schon hier. Die wollten ja eigentlich nach Kolding und waren gut 2 Stunden vor uns los. Da hat es im Kleinen Belt doch noch ganz ordentlich geblasen und daraufhin haben sie sich umentscheiden.
Wir checken die Lage der super Sanitäranlagen. Bei der Waschmaschine liegt leider keine Liste und es stehen ne ganze Menge Wohnmobile hier auf dem Parkplatz. Hoffentlich habe ich da morgen Glück. Dann packen wir die Fahrräder aus und radeln zu Lidl und Super Brugsen. Was für ein Unterschied zu Føtex. Alles sieht so lecker und frisch aus. Wir kaufen zwei Scheiben Entrecôte und Haricots Verts. Das ist an Bord schnell zubereitet und schmeckt sehr lecker.
Nach einem Absacker geht es in die Kojen. Nachdem ich schon mehrere Tage nicht so gut geschlafen habe, dröhne ich mich mit der halben Hogger in das Reich der Träume.
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