Wir immer starten wie immer ungefrühstückt und essen im Kanal. Standartmäßig wird nach 10 km getauscht und wir laufen mit dunklen Wolken rechts und links des Kanals auf Brunsbüttel zu.

In den letzten Tagen wollte ich ja zum Cockpit saubermachen mal die bisher kaum genutzte Dusche im Cockpit nutzen. Danach war der Warmwassertank in der Backbord-Backkiste ganz voll Schwitzwasser, also vermutlich ist der Anschluss zur Cockpitdusche undicht und die feuchtwarme Luft aus der Backskiste war bis zum Schapps mit Besteck an Backbord zu merken. Kein Problem, die Dusche wird eben nicht wieder benutzt uns die Dichtung irgendwann getauscht.-
Heute mache ich die Steuerbord-Backskiste auf, mir schlägt warmer nasser Dunst entgegen und alles ist feucht. Und dann fällt auch noch die ganze Elektronik aus.
Um den Anschluss an der Cockpitdusche zu überprüfen muss Hartmut die Dusche ausbauen und dafür wiederum eine Leiste auf dem Cockpitboden brutal rausbrechen. Da ist es knochentrocken. Also ist der Warmwassertank wohl doch hinüber. Oh jeh, den auszutauschen wird ein richtiger Akt! Hartmut geht aber weiter auf die Suche und nimmt den Cockpitfussboden hoch. Siehe da, aus dem Auspuffschlauch tropft Wasser auf die Welle, die das heiße Wasser zentrifugiert und alles unter feuchten Dunst setzt. Es zeigt sich, dass die Schlauchschelle am Auspufftopf Lose hat und der Schlauch nicht mehr fest draufsitzt. Als Hartmut die Schelle anzieht, wird es zumindest schon mal etwas besser. Wir motoren die letzten Kilometer nach Brunsbüttel vorsichtig und legen uns an eine Tonne vor die Mauer. Hier kann Hartmut den Schlauch wieder richtig befestigen und nichts tropft mehr. Wie konnte das passieren? Bei der Rekonstruktion der Ereignisse fällt uns ein, dass Hartmut ja den Kabelbaum vom Motor zum Schaltpaneel reparieren musste. Dabei hat er diverse Strapse durchtrennt, mit denen auch der Auspuffschlauch hochgebunden war. Dadurch hatte der Schlauch am Topf einen anderen Anschlusswinkel und hat sich mit der Zeit losgerödelt.
Was würden wir eigentlich tun, wenn Hartmut nicht immer so patent alles wieder reparieren könnte? Das wäre nicht nur richtig teuer, sondern würde uns auch in manch prekäre Situation gebracht haben. Einfach großartig was er alles kann!
Nach erfolgreicher Reparatur legen wir wieder ab und haben Glück. Wir können direkt in die kleine Schleuse einlaufen. In der Schleuse erreicht uns dann eine Unwetterwarnung mit Gewitterböen bis Windstärke 7.

Auf der nördlichen Elbeseite zieht es richtig schwarz hoch, aber wir haben wieder Glück.

Das meiste zieht vor uns durch und bis zur Stör erreichen uns nur ein paar Tropfen und auch keine unangenehmen Böen.

Als wir in Wewelsfleth angelegt haben kommen Jonathan, Siiri und Hjördis mit den beiden Lütten als Begrüßungskommando. Omid ist zu Fotos in Sachen Traumhaus unterwegs und Familie Reichwein hatte an dem Wochenende Termine in Hamburg. Also kleine Besetzung in Wewi.

Ich hatte angeboten, Frikadellen zu braten und hatte im Kanal dafür schon mal Zwiebeln geschmort.
Hadi ist quakig und die Mädels fahren erstmal gemeinsam einkaufen, während die beiden Jungs im unserem Vorschiff Pepper Wutz und Kinderlieder gucken. Sogar Hadi findet es gemütlich und Wim schläft fast ein. Dann ab in die Küche an der Deichreihe 23 und ich brate Frikadellen, koche Kartoffeln und Gemüse und wir essen gemeinsam lecker. Hadi’s Kommentar: „lecker Fikidellen“. Wird bestimmt ein geflügeltes Wort in der Familie. Danach lassen wir den Abend bei einem Bier ausklingen und gehen zum Schlafen wieder an Bord.
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